Wie funktioniert das Venensystem?

Im Blutkreislauf des Menschen zirkulieren ungefähr 5 Liter Blut. Das Herz pumpt dabei das mit Sauerstoff angereicherte Blut in die Arterien und von dort in alle Gewebe. Die Venen transportieren das verbrauchte Blut zum Herzen zurück. Das Venensystem übernimmt neben dem Rücktransport des verbrauchten Blutes weitere wichtige Aufgaben. Über den venösen Tonus wird die Speicherfunktion der Venen gesteuert. Darunter versteht man das Anspannen der Venen, z.B. beim Aufstehen bzw. das Erschlaffen der Venen im Liegen. Außerdem wird der Wärmehaushalt über die Venen reguliert. Die Hauptaufgabe der Venen, der Blutrücktransport zum Herzen, wird durch die Arbeit der Venenklappen unterstützt. Sie funktionieren wie ein Ventil und erlauben den Blutfluss in nur eine Richtung – zum Herzen. Somit wird das Zurückfließen des Blutes in die Beine verhindert. Auch Muskeln tragen zur Unterstützung der Venenfunktion bei. Am wichtigsten ist dabei die Wadenmuskelpumpe. Durch die Anspannung werden die Venen komprimiert und das dort befindliche Blut nach oben ausgepresst.

Was passiert bei einer Venenerkrankung?

Schließen die Venenklappen nicht mehr richtig, versackt das Blut in den Beinen, die Venen erweitern sich. Vor allem die Venenklappen „als Schleusen“ sorgen aber dafür, dass der Bluttransport zurück zum Herzen – entgegen der Schwerkraft – funktioniert. Medizinische Kompressionsstrümpfe (oder –verbände) üben von außen einen mechanischen Druck auf die Beine aus. Die Folge ist, dass der Querschnitt der Venen verkleinert wird – die Venenklappen können wieder schließen und der venöse Blutkreislauf ist wieder im Gang.

Was passiert mit Venen in der Schwangerschaft?

Die Hormonumstellung mit der Folge einer Gefäßerweiterung und das „Mehr“ an Blutmenge um etwa 20 % schon zu Beginn der Schwangerschaft sind beispielsweise dafür verantwortlich, dass die Venen bei einer Schwangeren deutlich stärker beansprucht werden als bei einer Nicht-Schwangeren. Die Gefäße – also auch die Venen – erweitern sich während der Schwangerschaft, die Venenklappen können ihre Schleusenfunktion nicht mehr korrekt ausführen. Der Blutfluss in den Venen zurück zum Herzen wird langsamer, das Blut versackt in den Beinen. Durch Kompressionsstrümpfe werden die Venen durch mechanischen Druck von außen zusammengedrückt, die Venenklappen können wieder schließen, der Rückfluss des Blutes aus den Beinen zum Herzen ist wieder schneller, das Blut kann nicht versacken und verklumpen.

Kann man die Funktionstüchtigkeit der Venen messen?

Auskunft über die Funktionstüchtigkeit der Venen geben die schmerzfreien und schnellen Venenflussmessungen. Die Messungen werden vom Facharzt vorgenommen.

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